Für Personen, die Opfer von terroristischen Straftaten treffen

Wenn eine terroristische Straftat geschieht, spielen sowohl Fachleute als auch Menschen aus dem Umfeld des Opfers, wie Freunde und Familie, eine wichtige Rolle. Dieser Abschnitt enthält Informationen über die mitfühlende und psychosoziale Unterstützung, die sowohl Fachleute als auch Laien den Opfern von terroristischen Straftaten anbieten können.

Wer einen Terroranschlag oder die Nachwirkungen eines Anschlags miterlebt hat, kann ernsthaft betroffen sein. Wie man Menschen behandelt, die ein schweres Ereignis erlebt haben, wie z.B. eine terroristische Straftat, beeinflusst ihre Fähigkeit, das Erlebte zu verarbeiten. Personen, die Betroffene treffen, können Auskünfte erteilen und mit praktischen Sachen helfen. Sie können Gefühle der Fürsorge, Beruhigung und Hoffnung vermitteln. Langfristig können Personen, die Opfer treffen, dazu beitragen, deren Selbstvertrauen und Vertrauen in die Gesellschaft zu stärken. Es ist daher nützlich zu wissen, was eine grundlegende mitfühlende Unterstützung für Menschen darstellt, die einen ernsthaften Vorfall erlebt haben.

Nahestehende Personen und Angehörige, Krankenpflegepersonal und andere Personen in der Gesellschaft, die mit Opfern von Terrorismus in Kontakt kommen, können auch selbst indirekt betroffen sein, z.B. durch das, was sie im Zusammenhang mit dem Terrorattentat sehen und hören.

Aktuelle und sichere Information

Nach einem Terroranschlag kann es einige Zeit dauern, bis es sichere und bestätigte Informationen über das Geschehen gibt. In einer Situation, in der es noch nicht sehr viel Information gibt, entstehen leicht Gerüchte der verschiedensten Art. Das erhöht das Risiko der Verbreitung unrichtiger Informationen. Wenn Sie Angehöriger sind oder Betroffene treffen, benötigen Sie aktuelle und zuverlässige Informationen. Seien Sie immer quellenkritisch, wenn Sie selbst Information suchen und anwenden, und versichern Sie sich, dass die Information, die Sie haben und weitergeben, aus sicheren Quellen stammt. Sie können solche Informationen von der Website der Polizei oder der Website krisinformation.se der schwedischen Behörde für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement erhalten. Die nationale Informationsnummer 113 13 ist ebenfalls eine gute Quelle für Information über größere Unfälle und Krisen. Die Website 1177 Vårdguiden kann nach einem Terroranschlag auch eine wichtige Informationsquelle sein.

In der aktuellen Phase

Wenn Sie Betroffene in einer aktuellen Phase treffen, sollten Sie vor allem an die grundlegenden Bedürfnisse wie Sicherheit, Pflege, Wärme, Essen und Flüssigkeit denken. Versuchen Sie, sich ein Bild von der Situation zu machen und erkunden Sie, wie es um die Sicherheit bestellt ist. Lassen Sie die Person, die kürzlich einen schweren Vorfall erlebt hat, nicht allein. Wenn möglich, sollte die Unterstützung an einem ruhigen und abgelegenen Ort erfolgen.

Es ist wichtig, ruhig zu bleiben, wenn Sie jemanden treffen, der einen schweren Vorfall erlebt hat. Vermeiden Sie es, in der Anfangsphase über das Ereignis zu sprechen, sondern lassen Sie die Person die Initiative ergreifen, etwas zu erzählen.

Nehmen Sie sich die Zeit, aktiv und aufmerksam zuzuhören, was das Opfer sagen möchte. Es ist wichtig, die Erzählung des Opfers ernst zu nehmen, damit er oder fühlt, verstanden zu werden.

Sie können sich von den Grundsätzen der psychologischen und sozialen Krisenhilfe unterstützen lassen:

  • Sicherheit und ein Gefühl der Geborgenheit fördern
  • Ruhe fördern
  • Zusammengehörigkeit fördern
  • Selbstvertrauen und Vertrauen in die Fähigkeit der Gesellschaft fördern
  • ein Gefühl der Hoffnung fördern.

Gefühle der Machtlosigkeit können gemildert werden, wenn die betroffene Person von den Behörden korrekte und deutliche Informationen erhält. Seien Sie ehrlich über das, was Sie wissen und nicht wissen. Dass die unterstützende Person berichtet, was sie nicht weiß, ist auch Information, aber versuchen Sie, die Fragen, die Sie erhalten, so gut wie möglich zu beantworten. In der akuten Phase kann es für die betroffene Person schwierig sein, die Information zu verarbeiten. Informieren Sie möglichst bei mehreren Gelegenheiten und in verschiedenen Formen, zum Beispiel sowohl mündlich als auch schriftlich.

Es ist wichtig, eine persönliche Bedarfsanalyse vorzunehmen, um die spezifischen Bedürfnisse und die Verletzlichkeit der Person zu beurteilen und die Unterstützung entsprechend anzupassen.

Umgang mit Opfern

Sie können dem Opfer helfen, indem Sie z. B. Behörden oder Versicherungen kontaktieren. Es kann auch nützlich sein, wenn Sie dem Opfer bei Medienkontakten und der Verfolgung der Medienberichterstattung helfen. Sie können auch helfen, indem Sie einfach da sind und zuhören. Das Rote Kreuz hat Ratschläge, wie Sie als Familienmitglied oder Freund anderen in einer Krise helfen können.

Mitfühlende Unterstützung durch nicht-professionelle Personen ist wichtig, ersetzt aber nicht die Behandlung durch Fachleute. Sie können dem Opfer helfen, sich z. B. mit dem Gesundheitsdienst, einem Krisenzentrum oder den Sozialdiensten in Verbindung zu setzen, die letztlich für die Opfer von Straftaten zuständig sind. Mehr dazu erfahren Sie unter der Rubrik Unterstützung und Hilfe.

Unterschiedliche Bedürfnisse

Opfer von terroristischen Straftaten können sich als besonders schutzbedürftig empfinden, weil sie oft durch Zufall betroffen sind, wenn ein Anschlag auf die Gesellschaft ausgerichtet ist. Daher kann es für sie schwierig sein, zu verstehen und zu akzeptieren, dass gerade sie betroffen sind.

Seien Sie sich bewusst, dass es Menschen gibt, die Terroranschläge überlebt haben oder von Terroranschlägen beeinflusst sind, die nicht als Opfer bezeichnet werden wollen, weil sie sich nicht als Opfer, sondern als Überlebende identifizieren.

Es ist wichtig zu respektieren, dass Menschen unterschiedlich reagieren und unterschiedliche Bedürfnisse und Erfahrungen haben. Seien Sie einfühlsam, so dass Sie auf der Grundlage der Umstände des Opfers und mit Respekt für die kulturellen, sozialen, religiösen oder sonstigen Kontexte der Person Unterstützung geben können.

Viele Menschen, die ein schwerwiegendes Ereignis erlebt haben, haben ein starkes Bedürfnis zu reden, aber das gilt nicht für alle. Es ist für den Betroffenen gut, zu wissen, dass es oft positiv ist, über das Geschehene zu sprechen, und dass viele Menschen in der entstandenen Situation Hilfe benötigen. Respektieren Sie, wenn die Person, die Unterstützung erhält, nicht reden will oder kann, aber lassen Sie sie wissen, dass Sie oder jemand anderes auch später da sein wird, und dass die betroffene Person dann, wenn es passt, Unterstützung bekommen kann.

Erwachsene in der Nähe von Kindern

Für Eltern und andere Erwachsene, die dem Kind nahestehen, ist es eine wichtige Aufgabe, das Kind zu beruhigen und zu versuchen, ihm das Gefühl zu geben, sich so sicher wie möglich zu fühlen. Wichtig ist auch, dass Sie versuchen, die Fragen des Kindes so gut wie möglich zu beantworten, und dass Sie dem Kind helfen, mit seinen Gefühlen klarzukommen. Seien Sie ehrlich und deutlich über das, was Sie wissen, aber passen Sie die Information an den Entwicklungsstand des Kindes an.

Kinder, die einen Terroranschlag erlebt haben, müssen wissen, dass sie sich schlecht fühlen können, auch wenn sie nicht verletzt sind, und dass auch ihr Alltag durch das Ereignis beeinträchtigt und für eine Weile anders sein kann.

Es kann gut sein, die Information in der Broschüre „Für Kinder, die ein schreckliches Ereignis erlebt haben“ zusammen mit dem Kind zu lesen. Die Broschüre wurde vom regionalen Wissenszentrum für Krisen- und Katastrophenpsychologie in der Region Stockholm zusammengestellt.

Einige der Fragen, auf die Sie als Erwachsener vorbereitet sein sollten, sind:
Was ist passiert? Wo ist meine Mutter (Vater, Geschwister, etc.)? Ist jemand gestorben? Warum ist das passiert? Was passiert nach dem Vorfall? Wird es wieder passieren?

Erwachsene, die Kinder haben oder treffen, die auf den Vorfall reagiert haben, sollten so schnell wie möglich versuchen, zu den täglichen Routinen zurückzukehren und sich Zeit nehmen, zusammen mit den Kindern schöne Sachen zu unternehmen.

Tipps, wie Erwachsene mit Kindern über schwierige Ereignisse sprechen können, finden Sie unter den folgenden Links:

Kinderombudsmann oder Kinderombudsfrau

Kinder haben Rechte, zu denen unter anderem Sicherheit und Geborgenheit gehören. Barnombudsmannen - der Kinderombudsmann/die Kinderombudsfrau - ist die Behörde, die sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzt und Fragen dazu beantworten kann.

Unterstützung von Personen, die Opfern helfen

Wenn Sie einer Person helfen, die von einem schweren Vorfall betroffen ist, können Sie möglicherweise selbst emotional beeinflusst werden. Es kann wichtig sein, dass Sie die Möglichkeit erhalten, über Ihre eigenen Reaktionen auf die Begegnung mit einem Menschen in einer akuten Krise zu reflektieren, sowohl Ihretwegen als auch, um der betroffenen Person einen guten Dienst zu erweisen. Zögern Sie nicht, Hilfe und Unterstützung zu suchen, um über Ihre Erfahrungen zu sprechen. Wenn Sie Betroffene an Ihrem Arbeitsplatz treffen, sollten Sie sich in erster Linie an Ihren Arbeitgeber wenden. Sie können sich auch an den Gesundheitsdienst wenden, der Krisenhilfe anbieten kann. Sie können sich mit einem Gesundheitsdienstleister in Verbindung setzen, indem Sie die Nummer 1177 anrufen oder die Website des 1177 Vårdguiden besuchen.

Ihr Bedarf an Unterstützung kann zum Beispiel darauf beruhen,

  • dass Sie selbst einen nahen Angehörigen, Freund oder Kollegen haben, der betroffen ist
  • wie lange Sie jemanden in einer Krise unterstützt haben
  • ob der Vorfall viel Aufmerksamkeit in den Medien erregt hat
  • ob Sie etwas gesehen oder gehört haben, was man nur schwer vergessen kann
  • frühere Erfahrungen und die aktuelle Lebenssituation.

EU-Kompetenzzentrum für Terroropfer

Die EU-Kommission hat ein Kompetenzzentrum für Terroropfer, das Behörden und Organisationen Information über Unterstützungen und Rechte in verschiedenen Ländern anbietet.
Lesen Sie mehr auf der Website der EU-Kommission.